Westlich von Warendorf liegt das mehrfach ausgezeichnete Golddorf Einen. Direkt an der Ems gelegen, bietet es zahllose Möglichkeiten für Touren mit dem Rad oder Pferd. Schon von weitem ist die, auf einer kleinen Anhöhe stehende Pfarrkirche St. Bartholomäus zu sehen, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde.
Die Gründung des Ortes ist auf den Haupthof des Stiftes Metelen zurückzuführen. In Einen wie auch in Müssingen hat sich im Laufe der Jahrhunderte eine Gemeinde entwickelt, die zeigt, wie sich Tradition und Wandel erfolgreich in der Gemeindeplanung vereinen lassen. Dies wird vor allem an der Ausweisung neuer Baugebiete und der geplanten Verlagerung des Bahnhaltepunktes Raestrup nach Einen-Müssingen deutlich. Gleichzeitig ist auch "Naturschutz" immer ein Thema, wie die Renaturierung der Ems bei Einen verdeutlicht.
Direkt am Dorf Einen fließt der Fluss Ems entlang. Der Verlauf des Flusses war ursprünglich sehr "kurvenreich". Immer wieder änderte sich durch die Folge von Überflutungen der Verlauf des Flussbettes. Die abwechselungsreiche Form ermöglichte eine vielfältige Vegetation und Lebensraum für viele Tierarten.
In den 1930er und 1950er Jahren wurde die Ems im Bereich des Kreises Warendorf und weiter flussabwärts – "reguliert" d.h. sie wurde begradigt. Die häufigen Überflutungen des Gewässers bereiteten
der Landwirtschaft mit dem Ackerbau und der Tierhaltung Probleme. Die Ems erhielt ein neues mit einem trapezförmigen Profil ausgestattete Flussbett und bekam befestigte Uferböschungen. Diese
Maßnahmen führten aber zu einem erheblichen Rückgang der ursprünglichen Strukturvielfalt.
Eine weitere Folge der Begradigung war eine Erhöhung der Fließgeschwindigkeit und, hierdurch bedingt, eine Tiefenerosion der Ems. Die Absenkung der Sohle und des Wasserspiegels betrug teilweise
mehr als 1,5 m. Dies führte dazu, dass auch der Grundwasserspiegel in der landwirtschaftlich genutzten, nun deutlich trockener werdenden Aue, sank. Durch den Einbau von Sohlschwellen und
Querbauwerken versuchte man diesen Tendenzen sowohl in der Ems selbst als auch bei den einmündenden Nebengewässern zu begegnen.
Schon seit den 1980er Jahren rückten dann die Aspekte Natur- und Umweltschutz weiter in den Vordergrund. Es wurden verschiedene Projekte gefördert welche die Fehler der Vergangenheit aufzeigen und Pläne zur Verbesserung erarbeiten sollten.
Eines dieser Projekte war das Ems-Auen-Schutz-Konzept (EASK).
Im Zuge der Umsetzung des EASK wurde von 2009 bis 2014 die Ems in Einen auf einer Stecke von 4,5km mit EU-Fördergeldern "renaturiert".
In umfangreichen Bauabschnitten wurde Überflutungsgebiete eingerichtet, die Befestigung der Uferböschungen entfernt, alte Flussarme wieder angeschossen und der Flusslauf geändert.
Schon heute haben diese Maßnahmen zu einer deutlich gestiegenen Artenvielfalt geführt. Da sich die Ems jetzt wieder natürlich entwickeln kann, wird sich die Natur durch eine größere Vegetation und gestiegenen Lebensraum für Tiere weiter erholen.
Weitere Informationen zur Renaturierung der Ems in Einen finden Sie Auf der Internetseite der Bezirksregierung Münster zum Projekt der Europäischen Kommision.
http://www.ems-life-nrw.de/startseite.html
Um einen Eindruck zu bekommen empfehlen wir Ihnen bei einem Besuch, einen der schönen Rundwege zu nutzen.
Quelle:
https://www.warendorf.de/leben-in-warendorf/stadtportrait/ortsteile/einen-muessingen.html